Technische Grundlagen
Die SFB-Forschungsumgebung basiert auf der Software owncloud (http://owncloud.org)
- Typische Webapplikation (LAMP)
- Implementiert einen Cloud-Service (wie Dropbox o.ä.), Hauptanwendungsfälle sind entsprechend Hoch- und Herunterladen von Dateien durch registrierte Nutzer, eventuell gekoppelt mit Synchronisation
- Leicht erweiterbar durch sogenannte apps, die weitere Funktionalitäten hinzufügen
- Sowohl als community-basierte OS-Version verfügbar (owncloud.org) als auch kommerzielle Variante mit entsprechendem Support (owncloud.com)
- Wird momentan sehr (zu?) aggressiv weiterentwickelt
- Zur Zeit auch intern im LibTec als Cloud-Lösung im Einsatz: libcloud
Gründe für owncloud
- Die Owncloud-Api bietet eine vereinheitlichte Sicht auf Dateisysteme, wobei zahlreiche Backends möglich sind (z.B. Amazon S3, Dropbox, WebDAV, FTP, CIFS...)
- Ermöglicht das Einbinden bestehender Forschungsdaten
- Enge Kopplung zwischen Daten und Dokumentationswerkzeugen möglich
- Gute Erweiterbarkeit durch selbstentwickelte Apps, etablierte Standards bei der Entwicklung
- HTML-Templates als Seitengrundlagen
- Javascript (bzw. jQuery) für Nutzerinteraktion
- PHP als Zwischenschicht (Anbindung üblicherweise asynchron über AJAX)
- MySQL-Datenbank als Backend für Nutzerdaten, Ablage von Dateien auf dem Webserver
- Deckt bereits in der Grundversion viele Anwendungsfälle ab...
- WebDAV/LDAP-Authentifizierung
- Nutzergruppen
- Dateiaustausch/Gemeinsame Kalender innerhalb von Gruppen
- ...kann aber auch problemlos auf eine minimalistische Version zurückgefahren werden
- Der zuvor beschriebene typische Cloud-Anwendungsfall ist für uns nicht von Bedeutung (Cloud-Speicherplatz für Nutzer wird eventuell deaktiviert oder stark beschränkt), stattdessen wird das technische Gerüst und die API von Owncloud von uns als Entwicklungsgrundlage verwendet!
Authentifizierung
Die Anmeldung an die virtuelle Forschungsumgebung ist an das Active Directory (AD) der Universität gekoppelt, auf das mittels LDAP (bereits in owncloud integriert) zugegriffen wird.
- Es sind keinen lokalen Konten nötig (ausser zur Administration)
- Nutzer erhalten Zugang, wenn sie im AD zu einer der 16 SFB-Gruppen zugehörig sind (z.B. sfb882_a1, sfb882_inf, ...)
- Analog zur AD-Gruppe wird die authentifizierte Person automatisch bei der Anmeldung in eine gleichlautende owncloud-Gruppe eingetragen, so dass Gruppenmitglieder beispielsweise Dateien austauschen oder einen Gruppenkalender verwalten können
- Zusatzinformationen (z.B Nachname oder e-Mail-Adresse) werden ebenfalls automatisch aus dem AD importiert
- Vorteil: Kein Verwaltungsaufwand auf unserer Seite bei Änderungen von Personendaten (Name, Mail) oder SFB-Status
Netzlaufwerke
Alle Forschungsgruppen verwenden zur Ablage ihrer Forschungsdaten Netzlaufwerke im Uni-Netz (fs-home.uni-bielefeld.de)
- Eine selbstentwickelte App (sfb882_mount_shares) übernimmt die automatisierte Einbindung dieser Laufwerke in die owncloud in 2 Schritten:
- Bei der Anmeldung eines SFB-Nutzers wird das entsprechende Netzlaufwerk auf dem Webserver eingehängt
- In der Datei-Sektion taucht ein Schalter auf, mit dem das Netzlaufwerk eingebunden und wieder ausgeworfen werden kann
- Die eingebundenen Netzlaufwerke sind aus der cloud vollständig zugreifbar, d.h. es können Dateien hoch- und heruntergeladen, einige Dateitypen direkt im Browser betrachtet (Bilddateien, PDF, ODT) und Textdateien direkt editiert werden
Wikis
Für jede Forschungsgruppe wird ein separates Wiki innerhalb der Forschungsumgebung integriert, um kollaboratives Arbeiten zu ermöglichen
- Die Wikis basieren auf dem Mediawiki-Framework, dass auch Grundlage der Wikipedia ist
- Eine weitere selbstentwickelte App (sfb882_wiki_autologin) sorgt gegenüber den Wikis für eine ähnliche Authentifizierung wie gegenüber der Forschungsumgebung selbst (ebenfalls per AD-Anbindung)
- Beim der Anmeldung an die Cloud werden automatisch die entsprechenden Browser-Cookies gesetzt, so dass der Nutzer auch an den entsprechenden Wikis angemeldet ist
- Auch die Wikis verwenden - genau wie die cloud - standardmäßig keine lokalen Nutzeraccounts, die Forschenden können aber selbstständig Gastaccounts anlegen
- Es können Bilddateien aus den Netzlaufwerken direkt in die Wikis eingebunden werden
DDI-Editor
Der DDI-Editor ist das eigentliche Kernstück der Forschungsumgebung und wird zur Zeit entwickelt. Er soll es den Forschenden ermöglichen, ihren Arbeit zu dokumentieren und mit Metadaten zu versehen.
- Eigene App, die der Cloud eine neue Arbeitsumgebung hinzufügt (sfb882_doc)
- Zur Zeit funktioniert das Frontend, aber noch ohne vollständige Datenbankanbindung (Drag-n'-Drop, Anlegen und Löschen von Einheiten, Ablage im Speicher)
- In der endgültigen Fassung soll der Editor mindestens folgende Fähigkeiten haben:
- Implementierung einer durch das INF-Projekt ausgearbeiteten Untermenge des DDI-Standards
- Kollaboratives Arbeiten (gruppenintern) an Dokumentationseinheiten
- Direktes Erzeugen von Dokumentverweisen durch Interaktion mit den Netzlaufwerken
Danke für eure Aufmerksamkeit!
Es folgt eine kleine Demonstration der Virtuellen Forschungsumgebung...